Sinnesgarten für das DRK - Seniorenzentrum Fiedlersee, Darmstadt

 

Alle fünf Sinne: Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Tasten sowie Fähigkeiten wie Beweglichkeit, Kraft und Gleichgewicht  werden in angemessener Weise aktiviert und gefördert.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Schaffung von Möglichkeiten zur Integration außen stehender Personengruppen wie Vereine,  Kindergarten- oder Schulklassen, Nachbarn, etc. Eine breite Öffentlichkeit soll angesprochen werden.

Der geschlossene Demenzbereich ist erforderlich, um den betroffenen Bewohnern ein hohes Maß an selbständiger Bewegungsfreiheit und Sicherheit zu ermöglichen. Sie können  ohne Betreuung den Garten betreten. Bei Bedarf und mit Begleitung steht ihnen aber natürlich der gesamte Garten zur Verfügung. Auch die orientierten Bewohner und ihre Besucher sollen und können jederzeit die Elemente des Demenzbereichs nutzen.

Diese gemeinschaftliche Nutzung gilt es zu fördern, um die Kontakte zu pflegen und um die vorhandenen Elemente möglichst vielfältig nutzen zu können.

Es werden zusätzliche Wege, Querverbindungen und Plätze geschaffen, um den Bewohnern und Besuchern Spaziergänge unterschiedlicher Entfernungen zu ermöglichen und die neuen Ausstattungselemente zu erschließen. Zusätzlich zur Vergrößerung der hausnahen Terrassen werden außerdem ein überdachter Grillplatz und eine Weinlaube eingerichtet.

Ein Nutzgärtchen und wegebegleitende Beerenobststräucher werden im Süden angelegt. Die Auswahl der angebauten Obst- und Gemüsearten wird mit den Bewohnern abgesprochen – optimalerweise sollte eine Gartengruppe  gegründet werden, die sich mit diesen Themen beschäftigt.

Hochbeete mit Kräutern oder Früchten wie Monatserdbeeren etc. ergänzen die Vielfältigkeit des Angebots.

Wichtig ist in jedem Bereich ein Gerätehäuschen, um die eigenständige, spontane Arbeit im Garten zu ermöglichen und ein Wasseranschluss.

Die Einfriedung des Demenzbereichs ist erforderlich, um den dementen Nutzern Schutz zu bieten. Sie wird jedoch nicht ausschließlich den Charakter einer Umzäunung erhalten, sondern diese Aufgabe werden unterschiedliche Objekte erfüllen, jedoch ohne Zugeständnisse an die notwendige Sicherheit der Nutzer.

Der Einsatz der verschiedenen Abgrenzungsarten wird teilweise kombiniert mit dem Nutzungsangebot des jeweiligen Bereichs und in diese Nutzung integriert.

Eine Kräuterspirale wird im Demenzbereich angelegt. Hier ist der Platz für einen Nutzgarten nicht vorhanden, deshalb bietet die Spirale eine angemessene Alternative.

Das Element Wasser wird durch einen Bachlauf repräsentiert. Das Geräusch fließenden Wassers gehört zu den elementaren Naturerlebnissen, die den Nutzern zugänglich gemacht werden sollten. Die Wasserhöhe des Bachlaufes überschreitet an keiner Stelle 2 – 3 cm. Bei ausgeschalteter Pumpe stellt sich der Bachlauf als attraktives Trockenbachbett dar – die Fläche erhält so zu jeder Zeit ihren Reiz. Der Bachlauf durchfließt auch Teile des Demenzgartens.

In der südöstlichen Ecke des Gartens wird die kleine Fläche am Ende des spiralförmigen Weges mit einer Hecke eingegrenzt und mit einem Gedenkstein sowie kleinen Blütenpflanzen ausgestattet.

In diesem Gedenkgärtchen kann den verstorbenen Mitbewohnern in Stille und Ruhe gedacht werden. Der Gedanke, nicht so schnell vergessen zu werden, hat auch für die Lebenden – Bewohner wie Angehörige -  einen tröstlichen Charakter.

Weitere Elemente:

  • Wasserstellen
  • Vogelhäuschen
  • Kaninchenstall mit zwei variablen Kleintiergehegen im großen Garten und im Demenzgarten.
  • Mobile Arbeitstische

Die Pflanzenauswahl im gesamten Bereich richtet sich nach den Grundsätzen der Gartentherapie.

Diese Auswahl ist von entscheidender Bedeutung. Austrieb und Blüte, Fruchtbildung, Herbstfärbung und Laubfall sommergrüner Gehölze verdeutlichen den Verlauf der Jahreszeiten und bieten damit wiederum Orientierung und Sicherheit. Ein beleuchteter „Tannenbaum“ ist in der Weihnachtszeit unerlässlich.

Überwiegend heimische und bekannte Arten sollen zur Anwendung kommen, die Blütezeiten werden so gestaffelt, dass zu jeder Zeit attraktive, typische Ansichten entstehen. Dies gilt ebenso für Stauden und einjährige Sommerblumen, die in jedem Jahr erneut ausgesucht und gesät werden können.